04/2023 - Newsletter der FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach einem Jahr Regierungszeit ist sehr deutlich, dass CDU und Grünen eine gemeinsame Vision für unser Bundesland fehlt. Diesem Bündnis wohnte nie ein Zauber inne. Bei nahezu allen wichtigen Fragen wie Finanzen, Wirtschaft, Verkehr, Bildung oder Migration ist sich die Koalition völlig uneins. Das Mantra vom ‚ersten klimaneutralen Industrieland‘ ist bisher nicht ansatzweise durch geeignete Maßnahmen hinterlegt. Es fehlt eine sinnvolle Schwerpunktsetzung, wie das Chaos um die Haushaltssperre und die hektischen Kürzungen im Landeshaushalt gezeigt haben.

Für den Naturschutz im Norden stellt die Landesregierung beispielsweise trotz klammer Kassen zwölf Wald- und Wiesensheriffs ein. Dabei verfügen diese Naturschutz-Ranger weder über besondere Befugnisse, noch hat der Umweltminister den Bedarf bislang anhand von Zahlen und Daten nachweisen können. Stattdessen argumentiert der Minister mit einem gefühlt veränderten Freizeitverhalten der Menschen, das er ausgemacht haben will. 

Bei der Krankenhausreform, auf die sich Bund und Länder geeinigt haben, sieht es nicht anders aus: viel Gefühl, wenig Fakten. Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin hat sich in der entscheidenden Abstimmung enthalten. Sachliche Gründe? Fehlanzeige.

Gleichzeitig befürwortet die Landesregierung Robert Habecks Irrweg eines vergünstigten Industriestroms. Dabei ginge die absolute Mehrheit der Unternehmen im Land bei derlei Vergünstigungen leer aus, stattdessen würden sie damit sogar für ein De-Facto-Subventionsprogramm zugunsten der Länder Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen zur Kasse gebeten. 

Die vielen Luftschlösser von Schwarz-Grün haben jedoch einen Vorteil: Sie zeigen uns, wie wichtig unsere Arbeit in der Opposition ist. Schleswig-Holstein hat eine Politik verdient, die rechnen kann und sich an den Fakten und Bedürfnissen der Menschen orientiert. Dafür im Parlament zu streiten und der Regierung auf die Finger zu schauen, ist unser Versprechen an die Bürgerinnen und Bürger.

A20: Es braucht klare Signale von der Politik

Die SPD hat eine neuerliche Diskussion über die Zukunft der A20 samt Elbtunnel vom Zaun gebrochen. Die Sozialdemokraten haben eine Modernisierung der Fährlinie Glückstadt-Wischhafen als Alternative zum Elbtunnel ins Spiel gebracht  und erhalten dafür Zustimmung von den Grünen. Unser Fraktionsvorsitzender Christopher Vogt mahnt angesichts solcher Debatten, dass es das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik untergrabe, wenn man die eigenen Beschlüsse selbst nicht ernstnimmt oder sogar aktiv hintertreibt. Er fordert daher klare Signale der Politik.

Kleine Anfrage: Naturschutzranger ohne Befugnisse

Zwölf neue Stellen für Naturschutzranger hat das Land geschaffen, da Minister Goldschmidt ein gefühlt verändertes Freizeitverhalten der Menschen in der Natur ausgemacht hat. Zahlen gibt es dafür nicht. Besondere Befugnisse haben die Ranger auch nicht. Sie dürfen lediglich die Schutzgebiete betreten und Menschen auf mögliche Verstöße hinweisen. Das geht aus den Antworten der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage unseres umweltpolitischen Sprechers und parlamentarischen Geschäftsführers, Oliver Kumbartzky, hervor. 

Nationalpark Ostsee: Konsultationsprozess nur eine Farce

Ähnlich zweifelhaft wie das Ranger-Projekt ist es, einen besseren Schutz der Ostsee erreichen zu wollen, indem man die Menschen verprellt. Zuletzt wurde immer wieder deutlich, dass der sogenannte ‚Konsultationsprozess‘ für den Nationalpark Ostsee eine Farce ist, und die schwarz-grüne Koalition sollte sich davor hüten, gravierende Einschnitte über die Köpfe der Betroffenen vor Ort hinweg durchzusetzen.

13. Landtagssitzung: Darum ging es

Die Zukunft der Krankenhäuser war eines der zentralen Themen bei der 13. Landtagssitzung. Hintergrund war die Einigung von Bund und Ländern zu einer Krankenhausreform, bei der sich Schleswig-Holstein als einziges Bundesland enthalten hatte.

Der Übergang Kita - Grundschule stand als weiteres wichtiges Thema mit auf der Tagesordnung. Wir als FDP-Fraktion haben uns dabei für verpflichtende Sprachtests und eine Offensive zur Stärkung der Grundschulen ausgesprochen. 

Die Aufnahme vom Wolf in das Jagdrecht war überfällig und stand bei der 13. Landtagssitzung ebenfalls mit auf der Tagesordnung. Das vom Landtag beschlossene Gesetz schafft Rechtssicherheit bei der Erlegung von schwerkranken Wölfen. Es erleichtert die Entnahme auffälliger, sich gefährlich verhaltender Wölfe.

Die juristische Ausbildung wird nach dem Beschluss des Landtages neu geregelt. Für die Jurastudierenden bedeutet das unsinnige Mehrbelastungen, die wir ablehnenEin guter Jurist zeichnet sich nicht durch das Schreiben von nunmehr sieben Klausuren in einem Zeitraum von zehn Tagen aus, sondern durch die Anwendung der Grundlagen der Juristerei und der juristischen Methodenlehre. 

Die Situation von Endometriose-Betroffenen zu verbessern, war das Ziel eines Antrags, den wir gemeinsam mit SPD und SSW eingebracht haben. Um die Situation der Frauen, die an Endometriose leiden, zu verbessern, braucht es nämlich bessere Maßnahmen, wie beispielsweise gezielte Aufklärungskampagnen, und mehr Forschung. 

Was sonst noch los war:

Schuldenberge der Kommunen: Aus für Schwimmbäder?

Unsere stellvertretende Vorsitzende sowie finanz- und sportpolitische Sprecherin, Annabell Krämer, warnt, dass die angespannte Haushaltslage der Kommunen nicht zu weiteren Schließungen von Schwimmbädern führen dürfe. 

Kritik an neuer Verschärfung der Grenzkontrollen

Mitten in der Urlaubszeit verschärft Dänemark seine Grenzkontrollen. Unser Fraktionsvorsitzender Christopher Vogt sagt, dass es deutlich sinnvoller wäre, endlich die EU-Außengrenzen gemeinsam besser zu schützen und die polizeiliche Zusammenarbeit in der Grenzregion zu intensivieren.

Veranstaltung der FDP-Landtagsfraktion

Auf hoher See der Meinungen

Der Konsultationsprozess zu einem Nationalpark Ostsee läuft nun seit mehreren Wochen. Die Verunsicherung und der Unmut in der Region sind über alle Kanäle spür- und hörbar. Diskutieren Sie mit uns und unseren Gästen am 18. September im Plenarsaal des Schleswig-Holsteinischen Landtages über mögliche Maßnahmen zum Schutz der Ostsee. Wir wollen mit Ihnen auch über Argumente bezüglich der mit einem Nationalpark Ostsee einhergehenden Regelungen und Verbote sprechen. 

Kalender mit dem Hinweis auf die Veranstaltung
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